Aarau/Daglfing, 14.5.2023: NOON 2., FLASH 4. und DENIRO 4. und ALCIDE 5.
Gute Leistungen in Aarau mit einem auf den letzten Metern abgefangenen NOON, einem sehr starken FLASH auf Rang 4 im Mai-Preis gegen die Elite, einem am Ende müden ALCIDE auf Rang 5 und DENIRO in München gegen starke Gegner als Vierter.
Unsere vier Aarau-Starter kämpften ingsesamt mit wenig Fortune. Aber zumindest zwei Leistungen waren sehr gut. Schauen wir chronologisch zurück
Es ging los mit dem Mai-Preis, den wir mit REBUS mehrmals gewinnen durften. Vor einem Jahr hatte RUSHMORE mit 25 Meter Starthandicap nur den damaligen Meister (Enattof) vor sich dulden müssen. Diesmal waren wir mit ALCIDE und FLASH am Start, zwei Schachen-Neulinge. Bei FLASH waren wir uns sicher, dass die Bahn ihm keine Probleme bereiten würde. Ganz im Gegenteil. Er mag Gras sehr, nicht nur zum Fressen. Am Toto hatten nur zwei der 9 Starter höhere Siegquoten als FLASH. Doch er bewies, dass er an einem guten Tag auch in der Elite unter die ersten fünf laufen kann. Mit Adrian Burger startete FLASH schnell, installierte sich vor dem ersten Bogen an der Spitze und wartete dort gewissermassen, bis der aus dem zweiten Band (25 Meter dahinter) ebenfalls sehr gut ins Rennen gekommene ALCIDE neben ihm auftauchte. Natürlich liess Adrian dann Loris vorbei. Nach einer Runde versuchte der Mitfavorit (Clarck Sotho) ALCIDE an der Spitze abzulösen, doch Loris liess dies nicht zu. Erst als Enattof "anklopfte", kam es zum Führungswechsel. Im Schlussbogen merke Loris, dass ALCIDE nicht mehr ganz folgen konnte. Er versuchte es im Einlauf nochmal, liess ihn dann aber in Ruhe. Rang fünf. Die unfreiwillige Rennpause (ein fix geplanter Start in Mailand kam nicht zustande, weil zu viele Pferde als Starter angegeben wurden und ALCIDE knapp rausfiel; danach hatten wir uns gegen Vichy und für Aarau entschieden) machte sich mehr bemerkbar als Loris gedacht hatte. Wir sind eben immer noch dabei, ALCIDE so richtig gut kennenzulernen. Fünf Wochen Renn-Pause sind also nicht ideal, so viel steht fest.
Das Positive: ALCIDE kommt auch mit dem doch nicht für alle ganz einfachen Aarauer Schachen klar. Wir sind schon sehr gespannt, wie das alles Ende August dann aussehen wird. Für ALCIDE geht es nun am Pfingstmontag in Frauenfeld weiter, wo er am Ostermontag ja gewonnen hatte. Es sieht nach einem kleinen Feld aus.
FLASH zeigte gegen diese starken Gegner eine sehr gute Leistung, kam als Vierter ins Ziel und machte beste Werbung in eigener Sache (und für unser gut angelaufenes Projekt). FLASH könnte nun am 26. Mai im Finale des Platinum Cup in Avenches (14'000 Franken Preisgeld) laufen.
Alcide mit Loris.
Alcide nach seinem Heat beim Warten, bis der Durchgang zu den Stall-Zelten frei wird.
Alcide nach dem Rennen: Gespitzte Ohren. 5 Wochen Pause war etwas zu viel.
Flash macht halt einfach Eindruck...
...genau wie dieses Quartett: Wahnsinn, was die FLASHER sich haben einfallen lassen!
Flash mit Adrian Burger im Führring.
Eine Stunde später galt es für NOON ernst. Trotz 25 Meter Starthandicap ging er als Favorit ins Rennen. Loris wollte auf zweiter Spur bleiben, um sich nicht einklemmen zu lassen. Dummerweise gingen schon ausgangs des ersten Bogens alle vor NOON von zweiter auf erste Spur - was Loris nicht konnte, weil ausgerechnet neben ihm ein Konkurrent sich in Position gebracht hatte. Drei Varianten hatte Loris: NOON zurücknehmen an letzte Position, mit der Nase im Wind bleiben oder notgedrungen aufrücken bis an die Spitze. Letzteres tat Loris (und er würde es wieder tun). Dort blieb NOON, weil niemand sonst nach vorne wollte. Im Schlussbogen merkte Loris, dass die Gegner hinter ihm nicht mehr so frisch waren. So suchte er die Entscheidung und liess NOON antreten. Auch wenn er an der Spitze nicht so stark läuft wie wenn er versteckt wird, kämpfte NOON bravourös und wir durften bis kurz vor dem Ziel auf den Sieg hoffen. Doch ein Gegner, der 25 Meter vor NOON gestartet war, kam mit starkem Finish noch vorbei.
NOON soll nun am 26. Mai im Silver Cup-Finale in Avenches laufen. Sollte er nicht rein kommen (die ersten 12 des Klassements können starten; er ist aktuell mit zwei anderen Pferden zusammen an 13. Stelle; aber am 19. ist ja nochmal ein Renntag, an dem andere punkten können), hat er halt Pause bis am 3. Juni in Aarau. Das wäre auch kein Unglück. Es sind so viele Rennen jetzt in kurzer Zeit...
Noon und Loris beim Warten, bis sie in den Führring können.
Noon mit Loris im Führring.
Noon nach dem Rennen, Loris hätte natürlich gerne gewonnen. War aber sehr zufrieden mit Noon.
Am Schluss ruhten die Hoffnungen in Aarau auf JACK. Würde er seiner Favoritenrolle gerecht? Lange sah es gut aus. Adrian kam mit ihm ohne grossen Aufwand an die Spitze. Dort gab es zwischendurch Attacken, die JACK alle abwehrte. Im Schlussbogen bekam er noch mehr Druck, konnte diesem nicht mehr ganz standhalten. Und ausgangs des Bogens, als er noch nicht ganz "gerade" stand, kam dann leider der Fehler. Schade. Aber auch JACK ist keine Maschine. Seine letzte Galopp-Einlage in einem Rennen ist mehr als 12 Monate her.
Wenn man bedenkt, dass JACK zu Beginn seiner Karriere links herum kaum schnell gehen konnte (Rudi war schon zufrieden, dass er die Quali links herum überhaupt geschafft hatte) und in seiner ersten Rennsaison ausschliesslich auf der Rechtsbahn von Berlin-Mariendorf lief, ist der Schachen halt schon nicht die ideale Bahn... So schnell wird JACK nicht nach Aarau zurückkehren. Für ihn geht es nun am 26. Mai im Gold Cup-Finale in Avenches weiter.
Jack mit Loris nach der Ankunft.
Anschliessend war in München-Daglfing noch DENIRO am Start. Als zweitgrösster Aussenseiter eines Rennens, für welches er für einen Trainingsgefährten lief, damit es überhaupt zustande kam. Und DENIRO zeigte mit Christoph Schwarz im Sulky eine bemerkenswerte Leistung, kam auf Rang vier und lief gute 1:17,3 über 2600 Meter. Mal ein Rennen, in welchem er nicht im Angriffsmodus agieren musste. Tut ihm für den Kopf bestimmt gut, so dass er in Pfarrkirchen hoffentlich auftrumpfen kann (letztes Jahr hat er am Pfingstmeeting dort gewonnen).
