Tag 25, Allegra-Kalender: REBUS hat nach 130 Rennen (22 Siege, 8 Saisons für uns) seine Karriere beendet

Was für ein Pferd! Vor REBUS kann man sich nur tief verneigen. Im Herbst 2014 kam er aus Dänemark zu uns, lieferte Rennen für Rennen und Jahr für Jahr seine Leistung ab - gewann dreimal den Mai-Preis in Aarau und lief im Juni/Juli 2021 dreizehnjährig nochmal 12.5 und 12.9. REBUS hat für viele Stall Allegra verkörpert wie kein anderes unserer Pferde. Im Oktober hat REBUS den Rennstall verlassen, Mitbesitzer Kurt bietet ihm bei Beni in Neuheim (Kanton Zug) einen Top-Platz, den er sich redlich verdient hat. 

Einen wie REBUS würden wir sofort nochmal kaufen. Blind, respektive ungesehen. Was hat uns dieser tolle Kerl für Freude gemacht! Über so lange Zeit, immer und immer wieder. Sechsjährig im Herbst kam der Ganymède-Sohn zu uns. Ein junges Pferd mit seiner Klasse und seiner Ausstrahlung, das war ein Riesen-Ereignis für uns. Nun, es gab ein paar Anlaufschwierigkeiten. Aber REBUS deutete noch im selben Herbst (2014) an, was er drauf hat. Den Prix des Elites (damals noch mit 25'000 Franken dotiert) hätte er immer gewonnen, wenn Marcel mit ihm nicht hoffnungslos eingeklemmt gewesen wäre (letztendlich fuhr Marcel aus Verzweiflung über die innere Bahnbegrenzung, die beiden wurden als Zweite disqualifiziert).

 

Rebus nach seiner Ankunft im Aargau mit Claudia.

 

Rebus am 1.11.2014 mit Marcel in Avenches, als die beiden unglücklich als 2. disqualifiziert wurden.

 

Ab Frühling 2015 lief REBUS unter den Fittichen von Marcel Humbert. Und die ersten Erfolge liessen nicht auf sich warten. Sieg am 7. April in Avenches - und am 17. Mai der erste Erfolg im Mai-Preis, überlegen vor dem späteren CNT-Sieger Podium du Rib. Im Jahr drauf gelang es REBUS den Mai-Preis-Titel zu verteidigen (dass dieser in jenem Jahr Frühjahrspreis hiess und am 5. Juni gelaufen wurde, störte ihn (und uns) überhaupt nicht). Diesmal leicht gegen einen gewissen Obession Bi (das Freizeitpferd von Odile, der Lebensgefährtin von Loris) mit Loris im Sulky. Es war dies der 100. Sieg für Stall Allegra, unvergesslich!

 

Im Herbst gewann REBUS noch einmal in Aarau - leider nicht in der Meisterschaft (5.), die ihm nie Glück brachte, dafür überlegen im Grossen Traberpreis der Stadt Aarau.

 

Rebus (Marcel) beim ersten Mai-Preis-Sieg im Frühling 2015 (Foto: Ueli Wild/horseracing.ch).

 

Grosse Siegerehrung für REBUS im 2015 in Aarau (Foto: Nathalie Vorburger).

 

Und weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, gewann REBUS mit Marcel den Mai-Preis noch ein drittes Mal! Wieder nur ein Jahr später, also im Mai 2017. Diesmal wieder überlegen vor Schnee-König SPIKE (der später für viel  zu kurze Zeit sein Stallgefährte werden sollte).

 

2018 folgte der nächste Sieg, in Avenches. Diesmal mit Loris im Sulky, der damals noch nicht sein Trainer war. Es war damals sogar ein Doppelsieg, Zweiter war Till.

 

Rebus mit Marcel im Mai 2017 beim Sieg in Aarau, wiederum überlegen (Foto: Ueli Wild).

 

Wieder grosser Bahnhof für REBUS in Aarau.

 

2019 und 2020 sammelte Rebus enorm fleissig Platzgelder, war 6 Mal Zweiter und 4 Mal Dritter. Ein Sieg wollte nicht gelingen. Das wollten wir im 2021 ändern. Weil die Aufgaben mit seiner Gewinnsumme in der Schweiz schwierig wurden (er hätte meist in der absoluten Elite laufen oder 25 Meter Starthandicap geben müssen), versuchten wir es in Italien mit ihm. Und REBUS zeigte mehrere starke Leistungen (dies notabene obschon er zwischen zwei Rennen noch eine Sarkoid-OP an der Unterlippe erdulden musste). Die beste Leistung der Saison zeigte REBUS in seinem zweitletzten Rennen Anfang Juli in Mailand. Er musste sich nur einem späteren Gruppe-I-Sieger geschlagen geben, marschierte 1:12,9 auf der Meile und wurde Zweiter.

 

Rebus am 3. Juli 2021 in Mailand auf dem Weg zu Rang zwei in 1:12,9.

 

REBUS am 3. Juli in Mailand.

 

 

Nur zu gerne hätten wir ihn noch einmal in Aarau am Start gesehen. Am 12. September 2021 war dies geplant, in einem einfacheren Rennen und mit REBUS in Topform. Doch leider kam es nicht mehr dazu. Ein hartnäckiger Hufabszess machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Und danach hätte ein Wiederaufbau zu lange gedauert bis zum Ende der Saison.

 

So ging REBUS halt in Rente, ohne noch einmal auf dem Schachen gelaufen zu sein. 6 Jahre lang war REBUS in 69 Rennen nie mehr disqualifiziert worden. Wahnsinn! In seiner langen Karriere hat er in 130 Rennen 96 Mal Geld verdient (22 Siege, 74 Plätze), insgesamt 262'840 Franken. Chapeau, Monsieur REBUS!

 

Rebus im Februar 2021 mit Loris in Avenches: Immer eine Top-Einstellung, Tag für Tag (Foto: Markus).

 

Nun geht es für REBUS ruhiger zu und her.

 

Wir können gar nicht genug danke sagen für alles, was REBUS für uns geleistet hat. Nicht nur auf der Rennbahn, sondern jeden einzelnen Tag. Er machte ganz einfach Freude. Jedem, der mit ihm zu tun hatte.

 

Umso glücklicher sind wir, dass Mitbesitzer Kurt ihn im Oktober übernommen hat und ihm einen Super-Lebensplatz bieten kann. Die beiden haben sich schon zuvor gekannt und Kurt schwärmt in höchsten Tönen von REBUS. Herzlichen Dank!

 

Noch einmal Avenches-Luft schnuppern: REBUS unmittelbar vor seiner Abreise aus Avenches.

 

Angekommen: Das ist Rebus' neues Zuhause, bei Beni in Neuheim/ZG.

 

Bekanntschaft machen mit bislang ungewohnten Nachbarn.

 

Die andere Familie wartet auf der anderen Seite - Integration erfolgte ein paar Tage später.

 

Rebus fühlte sich schon etwas allein, aber nicht für lange.

 

Und es gab ja immerhin was zu fressen...

 

Was für ein schöner Kerl, nicht wahr?!

 

Am Abend kam Kurt zu Besuch.

 

Kurt mit seinem Oldie Nobody und Rebus.

 

Kurt macht Bodenarbeit mit Rebus, reiten soll später folgen.

 

Mit so kundiger Hilfe, wird das sicher top!

 

Rebus hat sich bestens eingelebt in der Herde.

 

Das ist nun seine Familie.

 

Rebus, wir wünschen Dir ein langes, schönes Leben!

 

• Hier gibt es alle Fotos vom Zügeltag 
  (Filmmaterial wartet auf seine Verarbeitung)