Wir sind traurig: Gali lebt nicht mehr

Unser "Grosser" musste von einer schweren Hirnhautentzündung erlöst werden - Galion d'Argent wurde nur 15 Jahre alt. 

Letztes Wochenende erreichte uns aus Knonau die traurige Nachricht, dass Galion nicht mehr lebt. Es hat Zeit gebraucht, das zu verarbeiten. 

Im Herbst 2004 durften wir die Bekanntschaft von Gali machen. Zunächst reisten Ueli und Markus nach Paris, um ihn bei einem seiner letzten Starts in Frankreich "inkognito" zu begutachten. Wir kamen mit vielen tollen Fotos und der Gewissheit nach Hause, und mit der Gewissheit einen umgänglichen Klassetraber im Visier zu haben. Mitte Oktober kam Galion dann tatsächlich zu uns, belegte am 14. Oktober in Avenches auf Anhieb den Ehrenplatz im Grand Prix d'Automne, knapp hinter Gai Fayen. 

Gali hatte bei seiner Schweizer Karriere das Pech, dass in der Elite sehr gute Pferde am Start waren. Seine beste Schweizer Phase hatte Gali im Herbst 2006, als er mehrere Ehrenplätze inmitten der Cracks holte (u.a. 2. in Maienfeld sowie in Avenches im Champions Race, zudem 5. im Prix du Président).  Für uns gewann Galion rund 33'000 Franken, insgesamt in seiner Karriere über 520'000 Franken (!). Unter seinen 17 Siegen - davon einer für uns im Junioren-Cup in Basel mit Heiner Bracher im Sulky - waren auch zwei Gruppe-III-Treffer in Graignes, seiner Lieblingsbahn in Frankreich. 

Im Herbst 2007 entschieden wir uns, die Rennkarriere von Gali zu beenden. Mit seiner Gewinnsumme hatte er es zu schwierig, er war nicht mehr in der Lage ganz vorne mitzumischen. Ende November 2007 zügelte an einen Super-Platz, nach Konau zu Karthin und Lukas Frei. Im Laufstall fühlte sich Galion ebenso wohl wie auf den schönen Weiden oder an der Kutsche. Und dass seine neuen Besitzer sogar viele Birnen-Bäume haben, war für ihn als grossen Birnen-Liebhaber natürlich ideal. 

Nun, nichteinmal 2 Jahre später lebt Gali nicht mehr. Wir können es noch immer kaum fassen. Unser Grosser, unser Gentleman ist nicht mehr auf dieser Welt. 

Galion bekam völlig unerwartet eine starke Hirnhautentzündung. Die Symptome waren extrem stark, er konnte seinem Körper keine Befehle mehr erteilen, hat aber noch alles um sich herum wahrgenommen, wie uns Kathrin Frei mitteilte. Er war noch im Tierspital, wo ihm aber auch nicht mehr geholfen werden konnte.

Es ist unfassbar traurig, dass Galion nicht noch so manches Jahr seine "Pension" an diesem wunderschönen Ort geniessen durfte. Doch wir sind überzeugt, dass es Gali auch dort, wo er jetzt ist, gut geht. 

Adieu Gali, wir werden Dich nicht vergessen! 

Galion mit Kathrin und Lukas Frei - ein Trio, das sich gefunden hatte.(Foto: Hitsch Mettler)

 
Galion hatte es wunderschön im Laufstall in Knonau

Galion vor seinem ersten Allegra-Einsatz mit Claudia in Avenches (Foto: Ueli Wild)