Rayyan bedeutet soviel wie "Hüter des Glücks" - doch unser selbst gezüchteter, zweifacher Saisonsieger hätte selbst so einen Glücks-Hüter dringend nötig. Seit er im Rennstall ist, scheint er mehrheitlich vom Pech verfolgt. Kinderkrankheiten, Hufabszesse, blockierte Wirbel und so weiter. Jetzt der Schock: Rayyan hat eine Sehnenverletzung erlitten. Keinen wirklich schlimmen Schaden, aber eben doch eine der gefürchteten Blessuren, gewissermassen die Berufskrankheit der Galopper.
Ausgerechnet jetzt, wo Rayyan gelernt hatte, auch im Rennen "zu atmen" und über Hindernisse dermassen überzeugt hatte (als Debüt-Sieger in Dielsdorf und Zweiter in Aarau). Nach Aarau bekam Rayyan bewusst eine Pause von sechs Wochen, am zweiten Maienfelder hätte er sein Steeple-Debüt im Vierjährigen-Rennen geben sollen. Die Verletzungshexe hat dies verhindert. Leider, leider.
Für uns ist das wichtigste, dass Rayyan keinen Schmerz verspürt. Er ist "putzmunter", frisst wie immer gut und versteht schlichtweg nicht, warum er nicht mehr auf der Bahn galoppieren darf.
Der Schock sitzt tief. Wir können und müssen zum Glück jetzt noch nicht entscheiden, ob - und falls ja wie - es für Rayyan rennmässig weiter geht. Über den Winter haben wir Zeit genug.
Ebenfalls out of order ist unser jüngster Traber Quicksom. Als grosses Pferd ist er offenbar immer noch nicht fertig mit Wachsen. Da er noch einige Zeit brauchen wird, eine durch Wachstumsprobleme erlittene Verletzung auszukurieren, hat Claudia ihn ins Gestüt Tricolore nach Middes (in der Nähe von Avenches) in die Ferien geschickt. Ziel ist, Quicksom dann bis im Sommer wieder aufzubauen.
Bis dann dürften seine Konkurrenten fleissig Gewinne einfahren, womit Quick dann vielleicht etwas "en retard des gains" sein wird. Er hat die Renn-Zukunft als spätreifes Pferd definitiv noch vor sich.