In drei Rennen gingen Pferde aus unserem Stall als Favoriten an den Start. Da wäre nicht vermessen, an einen Sieg zu glauben. Taten wir auch. An einen oder sogar mehrere. Doch diesmal sollte es nicht sein.
Zunächst lief DIVINA in einem Fünfjährigen-Rennen über 3000 Meter zusammen mit MIDNIGHT. Das Rennen war auf den ersten zwei Kilometern sehr langsam. Wir wollten DIVINA auf Warten fahren, sie hat in 2 Wochen ein wichtigeres Rennen und sie sollte kein hartes Rennen bekommen. DIVINA hatte das Pech, dass sie ausgangs des Schlussbogens hinter einer Riesen-Aussenseiterin war, mehr als 3 Längen hinter der späteren Siegerin. Zuerst musste DIVINA also um das "Hindernis" herum. Als in der Zielgerade zur Sache ging, sprintete sie in grosser Manier - ein Top-Speed von fast 57 km/h, das ist eine Kilometer-Reduktion von 1:03! Wahnsinn, seit wir unsere GPS-Geräte im Einsatz haben, trabte noch nie einer (oder eine) so schnell... Adrian sagte, er sei noch nie so schnell die Zielgerade in Avenches runtergeflogen. So kam sie noch bis auf 1.25 Längen an die Siegerin heran. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu erahnen, wie es wohl ausgegangen wäre, wenn sie ihren Wahnsinns-Turbo-Finish direkt aus dem Rücken ihrer Rivalin hätte zünden können.
Wir sind sehr zufrieden mit DIVINA. Das war super, auch für den Kopf. Sie soll in zwei Wochen nun den Prix des Elites (4-6jährige, 20'000 Franken) in Avenches bestreiten. Dann wird wohl kaum so gebummelt, so dass ihr Speed noch besser zur Geltung kommen sollte.
MIDNIGHT kam das langsame Rennen auch nicht entgegen. Loris hätte natürlich selbst in die Offensive gehen können. Aber was hätte das gebracht? Er wäre wohl gekontert worden, MIDNIGHT hätte ein hartes Rennen bekommen - und er ist erst noch in der "Konstruktionsphase", wird immer noch besser. Wetten?! Gestern war im Einlauf dann nicht mehr viel zu sehen, Loris liess ihn einfach noch auf Rang sechs trudeln. Aaaber, es war ein kleines Wunder, dass MIDNIGHT überhaupt noch trabte und nicht galoppierte: Denn er hatte sein Eisen vorne rechts verloren. Nicht ein leichtes Alu-Eisen, sondern ein Komfort-Eisen, rund 250 bis 300 Gramm schwer - schwierig, so im Gleichgewicht zu bleiben.
Divina beim Aufwärmen im Rücken von Midnight.
Midnight mit Loris beim Aufwärmen - sein 6. Platz ist "entschuldigt".
Links war das Eisen noch drauf, vorne rechts nicht mehr... 250-300 Gramm Unterschied.
Dann war JACK mit Adrian an der Reihe. Als 1.70:1-Favorit. Und diesmal hätten wir wegen seines 25-Meter-Starthandicaps gerne ein etwas ruhigeres Rennen gehabt. Gab es aber nicht, vorne wurde Tempo gebolzt über weite Strecken. JACK musste sich anstrengen, um dran zu bleiben. Trotzdem zeigte er eine starke Zielgerade, beschleunigte auf 1:09 (bei zuvor strammer Pace nicht so einfach) und verpasste den Sieg als Dritter nur um eine gute Länge. Toll gekämpfte, einmal mehr. JACK könnte nun am kommenden Dienstag auf Gras laufen, wenn er sich gut zeigt bis dahin.
Jack mit Divina im Schlepptau beim gemütlichen Heat.
Jack mit Adrian Burger im Führring.
ESPADA war der nächste Kandidat im Einsatz. Wir rechneten uns einen zweiten, dritten Platz aus mit ihm im Vierjährigen-Rennen. Von recht weit hinten kam er im Einlauf gut auf, beschleunigte bis auf 1:06 - zog dieses Tempo dann aber nicht durch und wurde eher enttäuschend nur Fünfter. Wir liessen ihn heute checken und fanden den Grund. Nicht schlimm, aber er wird für die nächsten rund 4 Wochen nicht laufen.
Espada strotzte beim Aufwärmen mit Loris vor Power und Elan.
Espada kann mehr als gestern gezeigt...
Die letzte Hoffnung auf einen Sieg war MAGGIORE, die auf der Meile mit Adrian als 2:1-Favoritin antrat. Sie übernahm sofort die Spitze und sorgte dort für einen schnell Pace. 1:12,1 lief MAGGIORE, so schnell wie noch nie in Avenches - und doch reichte es nicht ganz zum Sieg. Der unterwegs in ihrem Rücken trabende Gegner (zuvor nie schneller als 1:13 gelaufen), zog auf den letzten 50 Metern noch vorbei.
MAGGIORE fällt dadurch natürlich kein Zacken aus der Krone. Sie hat in diesem Jahr nun schon über 18'000 Franken verdient und bis auf einen ultra-unglücklichen Start (Vincennes, eingeklemmt bis zum Schluss) immer Geld nach Hause gebracht.
Ihr Ziel wäre am nächsten Mittwoch ein 46'000 Euro-Rennen über 2150 Meter. "Wäre" deshalb, weil unsicher ist, ob sie ins Feld kommt.
Maggiore mit Adrian auf dem Weg zum Führring.
...und nach dem Rennen.
Anschliessend wurde fleissig gegessen...
Grilliert - nur dieses Foto, die erste Ladung war rasch weg...
Werner Bischoff war extra um 5 Uhr aufgestanden, um viele Leckereien für uns zu kreieren.
Prickelnde Spannung ist garantiert! Hier findest Du zudem viele interessante Film-Reportagen...
Nach 35 Siegen im 2022, 34 Siegen im 2020, 33 im 2021 und 27 im 2023, durften wir in der Saison 2024 dank JACK (2), DIVINA (4), ESPADA (3), FANDANGO (2), INA, NOON (4), MAGGIORE (2), FANTA, LA FORMIDABLE (3), MIDNIGHT, AMFIPALINE, CUARTO und ERISTOFF wieder 26 Siege feiern!
Insgesamt gab es schon 344 Allegra-Siegerehrungen seit der Gründung im Herbst 1999.