Happy Birthday... AIAKOS: Als griechischer Halbgott im Rennsport, nun macht er alles für seine Nicole
"Als Rennpferd höchstwahrscheinlich ungeeignet" - dieser Prognose (wegen einer hartnäckigen Bronchitis) zum Trotz gewann AIAKOS für uns 3 Rennen. Dank viel Geduld und Pflege (Natalie sei Dank). Auch weil AIAKOS Klasse und Kampfgeist hatte. Dieser ebenso sensible wie liebenswerte Kerl hat nach seiner Rennkarriere bei Nicole einen wunderschönen Platz gefunden. Für sie geht er durchs Feuer, macht schlicht alles, um zu gefallen. Am meisten liebt er das Springen, eindrücklich wie er frei springt. Er mag körperliche Arbeit, auch mit 19 noch. Und er hilft Nicole bei der Erziehung und Ausbildung ihres Jungpferdes.
Es war Liebe auf den ersten Blick, als Natalie und Markus Ende Juli 2008 in Köln bei Peter Schiergen AIAKOS sahen. Spannende Abstammung (kostete als Jährling 80'000 Euro), gewisses Potential in den Rennen schon gezeigt. Aber die (zu) hohen Erwartungen halt nicht erfüllt. So landete er bei uns, kam zu Natalie nach Dielsdorf.
Aiakos in Köln, da war Natalie offensichtlich schon über beide Ohren verliebt.
Aiakos am 11. August 2008 in seiner neuen Boxe in Dielsdorf (Foto: Hitsch Mettler).
Der Schwachpunkt von AIAKOS war seine Lunge. Eine hartnäckige Bronchitis hatte ihn an besseren Leistungen gehindert. Die Tierärzte stellten uns mit der Diagnose auf eine harte Probe. "Als Rennpferd höchstwahrscheinlich ungeeignet". Nun, aufgeben wollten wir natürlich nicht. AIAKOS bekam ein Inhalations-Gerät und am Januar 2010 durfte er täglich damit "spielen."
Aiakos mit dem Inhalator - mit der Zeit fand er es sogar lustig...
Für die Rennen fanden wir auch das richtige Rezept. Die Taktik war: Ganz am Schluss galoppieren, Kräfte sparen und am Ende angreifen. Als AIAKOS dies begriffen hatte, ging es los. Am 20. September 2009 gelang ihm mit Natalie in Avenches der erste Sieg für uns, mit tollem Speed.
Aiakos (mit Natalie) beim ersten von drei Allegra-Siegen im September 2009 (Foto: Ueli Wild)
Aiakos (mit Natalie im Sattel) bei seiner ersten Schweizer Sieger-Ehrung - Nicole war damals als Führerin dabei (Foto: Ueli Wild).
Auch 2010 und 2011 gewann AIAKOS sein Rennen. Ein zweites mit Natalie und ein es mit Sandra Bieri, alle in Avenches. Zudem belegte er in der Schweiz vier zweite Plätze und er war einmal Dritter.
Nach einem Trainingsunfall war er nicht mehr gleich stark. Ende siebenjährig lief er sein letztes Rennen. Einen Platz für nach der Karriere brauchten wir nicht zu suchen. Denn es war längst klar, dass Nicole ihn übernehmen würde.
Liebe auf den ersten Blick
Wir lassen Nicole am besten gleich selbst erzählen, wie sie AIAKOS kennenlernte und was sie mit ihm alles tut. Wir sind enorm dankbar, dass sie ihm ein so schönes Leben ermöglicht.
"Es war September 2009 als ich Aiakos in Avenches zum ersten Mal traf. Trainerin Natalie Friberg suchte nach einem Pferdeführer und mir fehlte nach der eigenen Aktivzeit den Kontakt zu den Pferden am Renntag. Nun, eigentlich mag ich lieber dunkelbraune Pferde und eigentlich mag ich eher geerdete Pferde-Typen. Doch werde ich den Moment nie vergessen, als wir vor dem Satteln unsere Runden um die Stallungen drehten, Aiakos unentwegt neben mir nervös tänzelnd, nicht in der Lage auch nur einen einzigen ruhigen Schritt zu machen, und ich mir einfach nur dachte «wow, das ist mein Pferd». Emotional war er es dann auch von dem Tag an...", schreibt Nicole.
Aiakos mit Nicole - er demonstriert den "Spanischen Schritt".
Und weiter: "Im Dezember 2012 war es soweit. Aiakos beendete kerngesund seine Rennkarriere und zog bei uns ein. Im ersten Jahr habe ich mit ihm nur Bodenarbeit gemacht, ihn dressurmässig an der Hand ausgebildet – bis hin zur Piaffe – oder als Handpferd mit ins Gelände genommen. Aiakos ist für alles zu haben. Er gibt sich immer und bei allem stets grosse Mühe. Eine grosse Herausforderung für mich war es, sein äusserst sensibles Wesen, einhergehend mit grosser Unsicherheit und Selbstzweifeln, mit seiner Leistungsbereitschaft und dem Wunsch zu gefallen, in Einklang zu bringen. Er hat mich gelehrt immer genau hinzusehen und hinzufühlen, das psychische Wohlbefinden des Pferdes über alles zu stellen. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein. Wir haben an verschiedenen Kursen teilgenommen und sind auch einmal an einem Patrouillenritt gestartet. War dann aber nicht so unseres..."
Ob Reiten mit Halsring...
Horseagility-Kurs...
...oder Übungspferd beim Tellington-Kurs: Aiakos ist für alles zu haben.
Auch mit nun 19 ist er immer noch voller Tatendrang: "Aiakos mag es nach wie vor körperlich zu arbeiten, insbesondere springen findet er toll. Kopfarbeit wie Kunststückchen oder Freiarbeit macht er einfach nur mir zuliebe. Nun ist Aiakos 19 Jahre alt. Er erfreut sich immer noch bester Gesundheit und ist mir eine unentbehrliche Hilfe bei der Erziehung und Ausbildung meines Jungpferdes."
Die grosse Leidenschaft von Aiakos ist das Springen, wie man unschwer erkennen kann!
Natürlich ist Aiakos der Chef...
Der Boss, ganz genau!
