Die Saison 2008 fängt für uns schon schlecht an, bevor sie überhaupt begonnen hat... Jully hat am Freitag zwar riesiges Glück im Unglück gehabt. Die Arosa-Rennen finden aber ohne ihn statt.
Am Freitag Nachmittag auf einem gemütlichen Ausritt mit dem Ziel "die Beine zu vertreten" passierte es auf dem Heimweg. Das Trio (Melbourne voraus, dann Jully und zuhinterst La Lande) hatte noch weniger als einen Kilometer bis nach Hause. Da erschrak Jully, machte einen grossen Satz zur Seite - Simone konnte sich im Sulky nicht mehr halten, wurde rauskatapultiert und Jully düste alleine davon.
Zum Glück wollte er nur nach Hause - aber auch auf diesem Weg hatte es einige Klippen zu umschiffen so allein mit Vollgas und einem scheppernden Sulky hinten dran. Zunächst die Autobahnbrücke, dann eine Kreuzung und auch zu Hause im Stall konnte Jully ja nicht einfach in seine Boxe.
Als Claudia und Simone (die zum Glück keine Blessuren davon trug) Jully zu Hause fanden, sah er ziemlich mitgenommen aus. Viele Schnitt- und Schürfwunden (an der Schulter, am Kopf, an der Lippe), eine klaffende Wunde vorne auf der Höhe des Karpalgelenks - zudem überall Blut, Jully hatte sich auf die Zunge gebissen und (wohl bei einem Sturz) die Nase angeschlagen.
Die sofort aufgebotene Tierärztin (von der Pferdeklinik Niederlenz) untersuchte Jully minutiös und konnte fürs erste eine gewisse Entwarnung geben: Die Wunde am Vorderbein geht haarscharf am Karpalgelenk und damit an einer Katastrophe vorbei Die Strecksehne, die (vorne) in dieses Gelenk geht, ist sichtbar (weil die Haut und das bisschen Fleisch dort weg ist), aber nicht lädiert. Nach einer gründlichen Wundsäuberung war die Tierärztin überzeugt, dass die Wunde sich innert ein paar Tagen von selbst wieder schliessen würde. Es musste also nicht genäht werden, ein Verband sollte reichen.
Ansonsten wurden Schürfungen und Prellungen (vor allem im Schulterbereich) diagnostiziert. Nach einem Tag Stallruhe (und viel Besuch anlässlich unseres samstäglichen Stallfestes...) darf Jully am Sonntag wieder leicht bewegt werden. Am Montag schaut die Tierärztin nochmal vorbei.
Jully bekam Antibiotika sowie Schmerzmittel, wodurch ein Renneinsatz in den nächsten zwei Wochen ohnehin nicht in Frage kommt. Wir hoffen, dass alles ohne Komplikationen abläuft, damit Jully bis in St.Moritz wieder fit ist.
Wer möchte darf uns gerne helfen, ihm die Daumen zu drücken...!
So würden wir Jully gerne sehen: Wenn er in St.Moritz ins Ziel kam, konnte ihn bisher niemand schlagen... (uw)