Es gibt Tage, da verliert man. Und es gibt solche, an denen man in erster Linine von den Umständen geschlagen wird. Gestern war ein solcher Tag. Natürlich wissen wir nicht, wie die beiden Rennen herausgekommen wären, wenn nicht ein Riesen-Unwetter mit viel Regen und Wind in Orkan-Stärke ausgerechnet am Renntag über Avenches Station gemacht hätte. Die Bahn war vom Regen vollgesogen, so speziell wie seit langer Zeit nicht mehr. Da brauchte es Spezialisten (die sich durch den Matsch pflügen), oder zumindest Pferde, denen solche Bedingungen nichts ausmachen. Hatten wir nicht zu bieten gestern.
Zunächst war DIVINA an der Reihe, die als Favoritin ins Rennen ging. Loris startete defensiv, über 3000 Meter auf solchem Boden mit DIVINA wollten wir nichts riskieren. Als er sie in der letzten Gegenseite aufrücken liess, sah es zunächst noch gut aus. Doch DIVINA tat sich schwer, konnte den Leader nicht zum Kampf herausfordern, wurde schliesslich Zweite. Immerhin.
Doch Loris hatte sofort gemerkt, dass das nicht die DIVINA war, die er nun schon seit mehr als 3 Jahren kennt. Wir liessen sie checken und es stellte sich heraus, dass sie leicht geblutete hatte (Lungenproblem). Nicht dramatisch, Grad 1 von 5. Nicht nur die Schuld des Bodens, aber auch - bei zunächst langsamem Tempo atmete DIVINA nicht gut, und ihre Gangart ist darauf nicht so effizient wie bei "normalem" Untergrund.
Lungenbluten ist leider häufige bei Rennpferden (Entstehung: "Lungenbluten entsteht durch den Riss der dünnen alveolokapillären Membran, die den Gasaustausch zwischen eingeatmeter Luft und Blut ermöglicht. Unter Anstrengung steigt der Druck im Lungenkapillarsystem, während der Druck in den Alveolen abnimmt. Wenn die Anstrengung intensiv ist, kann dieses Ungleichgewicht zum Riss der Membran führen, wodurch Blut in die Atemwege gelangt." Quelle 24heures du trot, 24.10.2025) Studien sagen, dass bis zu 90 Prozent der Rennpferde im Laufe ihrer Karriere davon betroffen sind. Weil in den meisten Fällen das Blut nicht austritt (durch die Nase), bleibt das Problem oft unentdeckt.
Die Diagnose ist absolut kein Drama, aber wir wollen das Risiko nicht eingehen, sie am 7. November in Avenches (Swiss Champions Race) bereits wieder ins Rennen zu schicken. Wir sind froh, dass Loris so ein feines Gespür hatte und wir sie untersuchen liessen. Gemäss tierärztlicher Einschätzung steht einem Start Anfang Dezember in Vincennes nichts im Weg.
Für MIDNIGHT war dieser Boden von vornherein eine "Katastrophe". Er braucht nach wie vor viel Gewicht und Komfort an den Hufen. Mit seiner gewohnten Konfiguration funktionierte es schon beim Heat überhaupt nicht. Loris versuchte in der Folge mit anderen Eisen (mit mehr Grip) und anderen Gewichten an den Beinen etwas zu basteln - ohne grosse Hoffnung auf Erfolg. Beim Aufwärmen unmittelbar vor dem Rennen zeigte sich, dass Loris leider recht hatte. Nachdem er MIDNIGHT hatte beschleunigen lassen, schüttelte er nur den Kopf. Im Rennen ging es, solange das Tempo tief war. Als Loris im Einlauf einen Angriffsversucht startete, war MIDNIGHT im Galopp. Schade, er wäre echt gut drauf gewesen. Er soll nun am 17. November nochmal in Avenches starten. Danach könnte es noch einen Start in Frankreich geben für ihn.
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Nach 26 Siegen im 2024, durften wir in der Saison 2025 dank MAGGIORE (2), MAMMA PAULO, MIDNIGHT (7), LA FORMIDABLE, YES ZARA (3), KRAKAN, HIGH NOON, LOUDÉSIR, ECKMUHL (4), DIVINA (2), AMFIPALINE, KRAKAN und FANTA bereits wieder 26 Siege feiern!
Insgesamt gab es schon 369 Allegra-Siegerehrungen seit der Gründung im Herbst 1999.